Nofollow – Zählt das jetzt oder nicht? Hmmm….

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In den letzten Tagen wurde wieder ein Diskussion über das Nofollow-Attribut(auf Deutsch etwa: Guckst-Du-nicht-Link“ hochgekocht. Es heißt, dass Links in Wikipedia damit für Suchmaschinen auf „ignorieren“ gestellt werden und diese das auch befolgen. Was mich dazu bringt, das Hirn anzuschmeißen…Ein Blogbeitrag bei Sitrix und auch einige Anfragen per Mail (zu den Wikipedia-Ausführungen im Buch) hat mich zu diesem Beitrag hier inspiriert. Aber zunächst kurz zur Erklärung:

Anfang 2005 hat Google, MNS und Yahoo! ein neues Attribut eingeführt (die spitzen Klammern fehlen hier, sonst macht die Blogsoftware einen Link, statt den Quelltext zu zeigen):

a href=“http://www.mario-fischer.de/“ rel=“nofollow“>guckst Du hier /a

Wird hinter die Adresse als Attribut „rel=nofollow“ gesetzt, folgen die Suchmaschinen zwar dem Link, ignorieren aber den Linktext (und ggf. ein Alt-Tag auf dem Link) und werten ihn nicht. Bei Google wird also damit kein PageRank „übertragen“. So weit, so gut. Gedacht war das Ganze übrigens als Mittel gegen den Blogspam. Leider werden erfolgreiche Weblogs bombardiert mit völlig nutzlosen (für die Meisten jedenfalls – lach) Viagra-Casino-und-ruf-mich-an-Kommentaren (hier kommen übrigens pro Tag etwa 50 davon an).
Setzt man nun in alle Blogs automatisch das nofollow-Attribut mit ein, bringt Kommentarspam nix und sie hören auf damit. Das war die Idee. Blogger in aller Welt klopfen sich ob dieser naiven Hoffnung noch immer vor Lachen auf die Schenkel. Der Spam blieb bzw. wird immer schlimmer. Nebeneffekt: Die Suchmaschinen halten vor allem die vielen (gut verlinkten) Blogbeiträge von den ersten Ergebnisseiten weg. Die wollte man dort nie wirklich haben. Wenn, ja wenndie Blogger als Eigenkastration „nofollow“ tatsächlich verwenden würden.
Ha! Andermal!

Doch nun zu meinen strategischen Überlegungen:

Nach dem Wikipedia automatisch nofollow für eingetragene Links einsetzt, will man den Spamlinkern ein Signal geben: Hier brauchst Du keinen Link setzen, der wird eh nicht gezählt. Punkt. Punkt? Wer in Wikipedia reinsieht, wird schnell feststellen, dass dort nur sehr selten viele und/oder schlechte Links hinterlegt sind. Auf einigen Artikel sitzen scheinbar sogar selbsternannte Hobby-Zensoren, die den ganzen Tag über ihre Lieblingsartikel wachen und jede Art Änderung wegbeissen. So weit so gut – die Selbstregulierung funktioniert also einigermaßen.Einigermaßen.

Gedankenspiel: Wäre ich Google. Wo gibt es die besten Links zu vielen vielen Suchbegriffen und Themen? Hmmm… Eben! Bei Wikipedia. Aber halt, nutzt nix, weil da doch das Nofollow-Tag…? Was, wenn ich als Google einfach meinem Spider für die Domain www.wikipedia.(xx) sagen würde: „Kannste ignorieren“? Dann wäre ein wunderbares System geboren: Spammer tragen bei Wikipedia nix mehr ein und Google kann sich qualitativ hochwertige Links holen (wenn sie über einen längeren Zeitraum stabil in Wikipedia stehen).

Tja. Aber da ich nicht Google bin… War nur so eine Idee 😉

Sie fragen sich nun sicher: Macht es wirklich Sinn, dass Suchmaschinen ihre eigenen, selbst aufgestellten Regeln bzw. Empfehlungen nicht befolgen? Meine Meinung für diesen Fall: Yo!

Nachtrag, Feburar 2009: Web 2.0 bzw. das „Social Web“ wird immer beliebter. Gleichzeitig taggen diese Dienste in vorauseilendem Gehorsam alle von Nutzern eingetragenen Links mit „no-follow“. So weit so gut.
Was bedeutet der Trend zur immer stärkeren Nutzung dieser Dienste – und vielleicht im Gegenzug dazu die sinkende Nutzung „normaler“ Webseiten 1.0? Dass immer und immer mehr neue und verdammt aktuelle Links automatisch per „no-follow“ für Suchmaschinen entwertet werden. Mit anderen Worten: Würden sich Google & Co. tatsächlich an dieses Tag halten, hätten sie in einigen Jahren vielleicht keine Links mehr, die sie bewerten könnten. Übertrieben, klar. Aber wenn immer mehr Qualität und Zeit in das Social Web fließen und dort das Fluidum des Webs – die Links- „gesperrt“ werden… Hmmm… Mal nachdenken oder?